Kreuzfahrtschifflärm im Hafen – kostengünstige Lösung mit großer Wirkung
Die Herausforderung
Einer der Höhepunkte eines Urlaubs mit einem Kreuzfahrtschiff ist die Möglichkeit, beeindruckende Küstenstädte zu besuchen und zu erkunden. Um den Passagieren den Zugang zu den Sehenswürdigkeiten zu erleichtern, legen große Kreuzfahrtschiffe meist nahe an den Stadtzentren an.
Diese Nähe bedeutet jedoch auch, dass der Lärm des Schiffs für die Anwohner stärker wahrnehmbar ist. In einem bestimmten Hafen verlangten die Behörden von einem anlegenden Kreuzfahrtschiff, strenge Grenzwerte für Luftschall einzuhalten: maximal 75 dB(A) in 150 Metern Entfernung zum Schiff.
Der Betreiber konnte diese Vorgabe nicht erfüllen und bat JASCO ShipConsult um fachkundige Unterstützung bei der Lärmreduzierung.
Die Lösung
Um die Schiffsschallemissionen der Vorgaben des Hafens anzupassen, führten die ShipConsult-Ingenieure eine umfassende Untersuchung durch, um zentrale Lärmquellen zu identifizieren und gezielte Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.
Messungen vor Ort
Unsere Akustikexperten reisten zum Schiff und führten eine eingehende Untersuchung durch. Sie maßen und dokumentierten die Luftschallpegel in verschiedenen Entfernungen im Hafen. Allerdings wurden die Messungen durch externe Geräusche aus Verkehr und Hafenbetrieb beeinflusst, was die klare Abgrenzung des Schiffsgeräusches vom Hintergrundlärm erschwerte.
Um genauere Daten zu erhalten, führten die Ingenieure direkte Messungen einzelner Lärmquellen an Bord durch. Dabei zeigte sich, dass der Großteil des unerwünschten Lärms von den diversen Lüftern an beiden Schiffsseiten ausging, ergänzt durch Emissionen an den Abgasauslässen am Schornstein.
Identifikation der wichtigsten Lärmquellen
Anschließend wurde eine detaillierte Bewertung aller Lüftungsauslässe und der Schornsteinverkleidung vorgenommen. Unser Akustikexperte erkannte mehrere Bereiche, in denen vergleichsweise einfache bauliche Veränderungen erhebliche Lärmreduzierungen bewirken könnten. Die Erkenntnis war klar: Die wirksamsten Maßnahmen zur Reduzierung der Lärmemissionen wären direkt an der Quelle.
Entwicklung eines Schall-minderungs-konzepts
Nach Gesprächen mit dem technischen Werftleiter des Schiffs wurden praktische Designänderungen vorgeschlagen, darunter:
- Anbringung von schallabsorbierenden Materialien an den Hauptlärmquellen
- Anpassung der Lüftungsauslässe zur Minimierung der Schallausbreitung
- Installation von Abschirmstrukturen, um die Ausbreitung des Lärms in Wohngebiete zu verhindern
- Optimierung der Position der Abgasöffnungen zur Senkung der Gesamtemissionen
Ein umfassender Bericht fasste diese kosteneffizienten Maßnahmen zusammen und legte den Fokus auf das Absorbieren und Abschirmen des Lärms so nah wie möglich an der Quelle.
Überprüfung der Ergebnisse
Messungen nach der Umsetzung bestätigten eine Reduktion des Schallpegels um 8 bis 22 dB(A), wodurch das Schiff die Schallanforderungen des Hafens problemlos erfüllte. Die erfolgreiche Lärmreduzierung ermöglichte es dem Schiff, den Hafen weiterhin ohne Einschränkungen anzulaufen.
Der Nutzen
Dank der effizienten und pragmatischen Lärmminderungsmaßnahmen konnte der Kreuzfahrtanbieter seinen Fahrplan ohne Unterbrechungen einhalten. Die Änderungen wurden unauffällig während des regulären Hafenbetriebs vorgenommen, sodass weder Passagiere noch Besatzung beeinträchtigt wurden.
Mit deutlich reduzierten Lärmemissionen erhielt das Kreuzfahrtschiff wieder Zugang zum Hafen und konnte den Passagieren weiterhin atemberaubende Ausblicke auf die Küstenstadt bieten – ohne die Anwohner des Hafens zu stören.
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