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Engineering the Silence – Akustische Planung und Beratung für einen Megayacht-Neubau

Die Herausforderung

Die Werft hatte gerade ein prestigeträchtiges Projekt an Land gezogen: eine 90 Meter lange Megayacht mit außergewöhnlichem Design. Die Architektur zeichnete sich durch zahlreiche und einzigartig gestaltete Fenster aus, die sie von anderen Yachten ihrer Klasse abhoben.

Dieses ambitionierte Bauvorhaben war mit strengen vertraglichen Anforderungen an Lärm- und Vibrationswerte verbunden. Jeder Bereich der Yacht – von den Gästekabinen und dem Salon bis hin zu den Besatzungskabinen und sogar einem Friseursalon – musste hohe akustische Komfortstandards erfüllen. Die Werft beauftragte JASCO ShipConsult, um die vollständige Einhaltung aller Vorgaben sicherzustellen.

​​Die Lösung

Um sicherzustellen, dass die Yacht die höchsten Lärm- und Vibrationsstandards erfüllt, unterstützte das ShipConsult-Team den gesamten akustischen Designprozess – von der Konzeptentwicklung bis hin zu den abschließenden Tests.

Entwicklung des akustischen Konzepts

Der Prozess begann bereits früh in der Entwurfsphase mit der Erstellung eines akustischen Konzepts. Dieses beinhaltete prognostizierte Schallpegelberechnungen für alle wichtigen Bereiche an Bord, basierend auf vorläufigen Schiffs- und Maschinenspezifikationen. Das frühe Konzept half der Werft, fundierte Entscheidungen zur Auswahl der Ausstattung und zur Anordnung der Räume zu treffen.

Erkennung und Lösung akuter akustischer Herausforderungen

Erste Bewertungen zeigten mehrere potenzielle Probleme auf:

  • Vordere Kabinen: Der Lärm des Querstrahlruders während des dynamischen Positionierens überschritt die Grenzwerte. Ein leiseres System wurde vorgeschlagen.
  • Schallübertragung vom Maschinenraum zum Fitnessraum: Das Risiko einer Schallübertragung führte zu einer Erhöhung der Wandstärke, um bessere Dämmung zu ermöglichen.
  • Fundament der Generatoren: Das Fundament zeigte nicht genügend Widerstand gegen Schwingungen. Um die Steifigkeit zu erhöhen und Vibrationen zu verringern, wurden konstruktive Änderungen vorgeschlagen.

Dämmplanung und Vibrationsisolierung

In enger Zusammenarbeit mit dem Dämmstofflieferanten entwickelte das Team einen detaillierten Dämmplan. Materialien zur Dämpfung, Absorption und Isolation wurden auf Basis der Ergebnisse der Schallübertragungsberechnung ausgewählt und verteilt.

Für jede relevante Maschine wurden elastische Lager ausgewählt, die auf die jeweiligen Betriebsfrequenzen und Massen abgestimmt sind. Zudem lag der Fokus auf der Beseitigung von Flankenübertragungswegen durch verbesserte Fundament- und Strukturbefestigungen.

Überwachung der Bauphase

Während des Baufortschritts führten die ShipConsult-Ingenieure regelmäßige Baustellenbesuche durch, um die Umsetzung zu überprüfen. Sie inspizierten Wände, Decken, Böden und alle wichtigen Installationen, kontrollierten die Übereinstimmung mit den akustischen Plänen und stellten sicher, dass die elastischen Elemente korrekt eingebaut wurden.

Problemlösung vor Ort

Im weiteren Bauverlauf traten unerwartete Probleme auf:

  • Pumpengeräusche im Pool: Die Pumpe auf einem oberen Deck verursachte mehr Lärm als erwartet.
  • Schallübertragung durch Fenster: In zwei Kabinen übertragen die Fenster den Lärm von der Stahlstruktur in den Wohnbereich.

Beide Probleme wurden umgehend analysiert und zusammen mit der Werft technische Lösungen entwickelt, um die Risiken vor den abschließenden Tests zu minimieren.

Abschlusstests und Feinjustierungen

Vor der Abnahmefahrt ergaben die Luftschallmessungen im Hafen hervorragende Werte. Bei den Schallschutzmessungen zeigte sich jedoch, dass mehrere Türdichtungen nachgebessert werden mussten. Die Werft setzte die notwendigen Anpassungen zügig um, und die erneuten Messungen bestätigten die Einhaltung der Vorgaben.

Der abschließende Sea Acceptance Test umfasste umfassende Messungen von Schall und Vibrationen unter realen Betriebsbedingungen. Alle festgelegten Messpunkte erfüllten die akustischen Anforderungen oder übertrafen sie sogar.


Der Nutzen

Das Projekt erzielte herausragende akustische Ergebnisse. Der Eigentümer der Yacht zeigte sich sehr zufrieden und nahm die Lärm- und Vibrationsleistung des Schiffs ohne Vorbehalte ab.

Auch die Werft profitierte: Sie erfüllte erfolgreich eine der anspruchsvollsten Spezifikationen im Yachtbau und festigte so ihren Ruf für hochwertige Megayachten, die zuverlässig den Anforderungen des Eigentümers entsprechen.

Durch die frühzeitige und effektive Identifikation sowie Einschätzung akustischer Risiken lieferte das Projekt zudem wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Neubauten – und bewies, dass Stille, wenn sie gezielt gestaltet wird, ein prägendes Merkmal von Luxus sein kann.

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Dipl.-Ing. Thomas Büchler

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